Hierophilie bezeichnet einen Fetisch, bei dem sexuelle Erregung durch religiöse oder kirchliche Gegenstände hervorgerufen wird. Eine Person gilt als hierophil, wenn sie ausschließlich durch Symbole wie Kreuze, Kerzen, Rosenkränze, Heiligenbilder, Altare, Beichtstühle oder Kirchenbänke, aber auch durch Burkas oder dem Anblick von Moscheen oder Kirchen erregt wird.
Oft wird beim Gedanken an religiöse Symbole masturbiert oder aber Gegenstände werden benutzt, um sich zu befriedigen. Das kann das Einführen eines Kreuzes oder geweihter Kerzen in Vagina oder After sein, das Stimulieren der Geschlechtsteile durch einen Rosenkranz oder das Ejakulieren auf Heiligenbilder oder auf den Fernseher, während eine Messe übertragen wird.
Viele Anhänger der Hierophilie lesen laut aus der Bibel oder anderen heiligen Schriften vor, während sie sich befriedigen. Manche empfinden einen besonderen Reiz beim Masturbieren während einer Beichte im Beichtstuhl oder sie befriedigen sich während des Gottesdienstes; andere gehen sogar so weit und brechen nachts in Kirchen ein, um auf Kirchenbänken oder Altären Sex zu haben. Auch das Taufbecken kann dabei Gegenstand sexueller Lustbefriedigung sein, indem etwa über dem Becken masturbiert und anschließend ejakuliert wird oder indem hierophile Frauen ihr Geschlechtsteil am Taufbecken reiben oder darin urinieren.
Anhänger dieses Fetisches ziehen manchmal auch religiöse Kleidung wie Nonnen- oder Priestergewänder an, während sie Geschlechtsverkehr ausüben. Auch Madonnenstatuen oder Statuen von Heiligen üben bei Hierophilie einen Reiz aus. Diese werden zur Lustgewinnung berührt, es wird sich daran gerieben oder auf sie ejakuliert, manchmal begleitet von kirchlicher Orgelmusik oder Chorgesängen. Der Geruch von Weihrauch wird dabei ebenfalls als erregend empfunden und spielt für Menschen mit diesem Fetisch eine wichtige Rolle.