BDSM ist eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe sexueller Vorlieben, die die eng miteinander in Beziehung stehen, jedoch keineswegs alle auf einmal auftreten müssen. Heute ist BDSM die übliche Bezeichnung für eine Anzahl sexueller Neigungen, die früher vereinfachend als Sadomasochismus oder kurz SM bzw. altbacken Sado-Maso bezeichnet wurden. Ebenfalls ungenau und deshalb veraltet ist der Ausdruck Ledersex. Im Englischen bekannt ist zudem die Bezeichnung Kinky Sex.
BDSM ist eine Abkürzung für die englischen Bezeichnungen „Bondage & Discipline (B&D), Dominance & Submission (D&S) sowie Sadism & Masochism (S&M). Diese bedeuten auf Deutsch Fesselung und Züchtigung (B&D), Dominanz und Unterwerfung (D&S) sowie Sadismus und Masochismus (S&M). All diese Neigungen sind zwar miteinander verwandt, jedoch keineswegs identisch. So ist es möglich, dass eine Person sich selbst beispielsweise als „aktiv sadistisch“ bezeichnet, jedoch keineswegs dominant ist und umgekehrt. Ebenso kann der „passive Partner“ devot, masochistisch oder beides sein. Ebenso ist ein Wechseln zwischen der aktiven und der passiven Rolle möglich („Switcher“).
Allen Spielarten des BDSM gemeinsam ist dahingegen das Vorhandensein eines Machtgefälles zwischen den Spielpartnern. Hierbei übergibt der devote Partner einen Teil seiner Selbstständigkeit an den dominanten Partner (Power Exchange), woraus beide einen Lustgewinn erzielen. Hierbei wird der dominante Partner auch kurz „Dom“ oder „Top“ und der devote „Sub“ oder „Bottom“ genannt. Diese Rollen gelten in der Regel jedoch nur für die Dauer eines zeitlich begrenzten Rollenspiels („Session“). Eine Session kann mit zusätzlich mit Oral-, Vaginal- oder Analverkehr verbunden sein, muss dies jedoch nicht.
Zwingend notwendig ist dahingegen, dass BDSM nur zwischen mündigen Partnern sowie auf beidseitig freiwilliger Basis und im gegenseitigen Einverständnis stattfindet. Diese essenziellen Grundprinzipien sind im Englischen zu der Bezeichnung „safe, sane and consensual“ (SSC) zusammengefasst, was so viel bedeutet, wie „sicher, mit klarem Verstand und in gegenseitigem Einverständnis“. Diese Einvernehmlichkeit zwischen den Beteiligten, grenzt BDSM ethisch und rechtlich von Vergehen gegen die sexuelle Selbstbestimmung ab. Die Wichtigkeit dieses Aspekts bei BDSM zeigt sich darin, dass die gegenseitige Einwilligung jederzeit widerrufen kann – beispielsweise durch ein zuvor vereinbartes Stoppwort („Safeword“).